Bestimmung der Konzentration von alkalischen Reinigern an Branntkalk (CaO) und Natriumhydroxid (NaOH) ohne Soda (Na2CO3).
Bestimmung des Gehalts an Branntkalk (CaO) oder Natriumhydroxid (NaOH) der Reinigerlösung mit einer Säurelösung (HCl oder H2SO4) mit entsprechender Normalität bis zum Farbumschlag von Phenolphthalein (pH 8,2).
Branntkalk
CaO + H2O |
→ Ca(OH)2 |
|
Ca(OH)2 + 2 HCl |
→ CaCl2 + H2O |
farblos gegen Phenolphthalein |
Ca(OH)2 + H2SO4 |
→ CaSO4 + 2 H2O |
farblos gegen Phenolphthalein |
Natriumhydroxid
NaOH + HCl |
→ NaCl + H2O |
farblos gegen Phenolphthalein |
2 NaOH + H2SO4 |
→ Na2SO4 + 2 H2O |
farblos gegen Phenolphthalein |
Bestimmung der Konzentration von alkalischen Reinigern an Natriumhydroxid (NaOH) und Soda (Na2CO3).
Alle alkalischen Reinigungslösungen oder "Stapellösungen" die neben Natriumhydroxid (NaOH) als Reinigungskomponente auch Soda (Na2CO3) enthalten.
Ist mit einer stärkeren Beeinflussung der Lauge durch Kohlensäure zu rechnen oder werden die Reinigungslösungen über einen längeren Zeitraum verwendet (,Stapelreinigung‘), so ist zur exakten Ermittlung der Konzentration oder des pH-Wertes der Karbonisierungsgrad zu berücksichtigen, da die entstandene Soda stark verminderte Reinigungswirkung besitzt, aber eine zu hohe Konzentration des aktiven Reinigungsmittels vortäuscht.
Bestimmung des Gehalts an Natriumhydroxid (NaOH) der Reinigerlösung mit einer Säurelösung (HCl oder H2SO4) mit entsprechender Normalität bis zum Farbumschlag von Phenolphthalein (pH 8,2).
NaOH + HCl → NaCl + H2O farblos gegen Phenolphthalein
2 NaOH + H2SO4 → Na2SO4 + 2 H2O
Bestimmung des Gehalts an Soda (Na2CO3) der Reinigerlösung mit einer Säurelösung (HCl oder H2SO4) mit entsprechender Normalität bis zum Farbunschlag von Methylorange (pH 4,3).
Na2CO3 + HCl → NaHCO3 + NaCl
NaHCO3 + HCl → NaCl + H2O + CO2 gelblichbraun gegen Methylorange
2 Na2CO3 + H2SO4 → 2 NaHCO3 + Na2SO4
2 NaHCO3 + H2SO4 → 2 Na2SO4 + H2O + 2 CO2
Bestimmung der Konzentration von alkalischen Reinigern an Natriumhydroxid (NaOH) und Aluminium (Al).
Alle alkalischen Reinigungslösungen oder "Stapellösungen" die neben Natriumhydroxid (NaOH) als Reinigungskomponente auch gelöstes Aluminium (Al3+) und/oder Soda (Na2CO3) enthalten.
Das bei der p-Wert-Bestimmung mittitrierte, als Aluminat gebundene Natriumhydroxid wird durch anschließende Bestimmung des Aluminiums errechnet und in Abzug gebracht, da es für die Reinigung nicht mehr zur Verfügung steht.
Die Aluminumbestimmung selbst beruht auf der Reaktion zwischen Aluminiumhydroxid und Natriumfluorid, bei der Natriumhydroxid frei wird und somit als Maß zur Berechnung des Aluminiums dient.
Die Titration störende Karbonate werde mit Ba2+-Ionen ausgefällt.
Alle alkalischen Reinigungslösungen oder "Stapellösungen" die neben freiem Chlor Natriumhydroxid (NaOH) als auch gelöstes Aluminium und/oder Soda (Na2CO3) enthalten.
Alkalische Reinigungs- und Desinfektionsmittel, die Chlor enthalten, können anhand ihrer Alkalinitätskonzentration bestimmt werden. Das vorhandene Chlor zerstört die meisten Indikatoren durch Oxidation. Vor der Zugabe des Indikators muss das Chlor durch Zugabe von Natriumthiosulfat zur Probe eliminiert werden.
Bestimmung der Konzentration an Wirkstoffen von alkalischen Reinigern.
Alle alkalischen Reinigungslösungen.
Alkalische Reinigungslösungen, insbesondere für die automatische Flaschenreinigung, bestehen aus Natriumhydroxid und sogenannten Wirkstoffkonzentraten. Konzentrationsverluste, die durch Verschleppung oder Carbonisierung entstehen, sind durch Bestimmung der alkalischen Komponente gemäß
T-740.01.041 Elektrolytische Leitfähigkeit saurer und alkalischer Reinigungsmittel
T-741.02.032 Alkalische Reinigungsmittel - nur Natriumhydroxid
T-741.02.032 Alkalische Reinigungsmittel - nur Natriumhydroxid
T-741.03.032 Alkalische, karbonathaltige Reinigungsmittel - Natriumhydroxid, Soda
T-741.04.023 Alkalische, karbonathaltige Reinigungsmittel in Gegenwart von Phosphaten - Natriumhydroxid, Soda
T-741.05.032 Alkalische, aluminiumhaltige Reinigungsmittel - Natriumhydroxid, Aluminium
T-741.06.032 Alkalische, aluminiumhaltige Reinigungsmittel - Natriumhydroxid, Aluminium, Soda
kontrollierbar. Die Wirkstoffkonzentrate werden aber nur dann miterfasst, wenn sichergestellt ist, dass durch entsprechende Dosiereinrichtungen (Proportionaldosierung) der gewünschte Wirkstoff in erforderlicher Konzentration mit angesetzt bzw. nachdosiert wurde. Ist dies nicht der Fall, werden also die Wirkstoffkonzentrate von Hand angesetzt und nachdosiert, so ist eine separate Kontrolle der Wirkstoffkonzentration zweckmäßig. Die Bestimmungsmethoden sind sehr unterschiedlich und speziell auf ein bestimmtes Wirkstoffkonzentrat* festgelegt. Die Methode ist beim Hersteller zu erfragen.
* z.B. P 3-stabilon; Fa. Henkel Hygiene GmbH, D-40554 Düsseldorf, https://www.henkel.de/
Berücksichtigung von Phosphaten und Verunreinigungen, insbesondere Hydrolyseprodukte von Proteinen bei der Konzentrationbestimmung von alkalischen Reinigern an Natriumhydroxid (NaOH) und Soda (Na2CO3).
Alle alkalischen Reinigungslösungen oder "Stapellösungen" die neben Natriumhydroxid (NaOH) als Reinigungskomponente auch Soda (Na2CO3) enthalten.
Speziell phosphorsäurehaltige Additive - aber auch andere Additivarten - können auf Grund ihrer Pufferwirkung einen mehr oder weniger deutlichen Na2CO3-Gehalt vortäuschen. Phosphorsäure stumpft erstens den p-Wert unter Bildung von Natriumphosphat (Na3PO4) deutlich ab und zweitens wird die Differenz zwischen m-Wert und dem p-Wert vergrößert, weil sich im pH-Bereich 8,2 bis 4,3 weitgehend Natriumdihydrogenphosphat (NaH2PO4) aus Dinatriumhydrogenphosphat (Na2HPO4) bildet. Ähnliches gilt - aber wegen der Molekülgrößen abgeschwächt - für typische Phosphonsäuren bzw. deren Salze, nicht aber z.B. für die meisten Tenside.
Zur exakten Ermittlung der Konzentration oder des pH-Wertes ist neben dem Carbonisierungsgrad auch der Gehalt von puffernden Substanzen - Phosphaten und Verunreingungen - zu berücksichtigen, da sonst eine zu hohe Konzentration des aktiven Reinigungsmittels vorgetäuscht wird.
Bestimmung des p-Wertes der Reinigerlösung mit einer Säurelösung (HCl oder H2SO4) mit entsprechender Normalität bis zum Farbunschlag von Phenolphthalein (pH 8,2).
NaOH + HCl → NaCl + H2O farblos gegen Phenolphthalein
2 NaOH + H2SO4 → Na2SO4 + 2 H2O
Bestimmung des m-Wertes der Reinigerlösung mit einer Säurelösung (HCl oder H2SO4) mit entsprechender Normalität bis zum Farbumschlag von Methylorange (pH 4,3).
Na2CO3 + HCl → NaHCO3 + NaCl
NaHCO3 + HCl → NaCl + H2O + CO2 gelblichbraun gegen Methylorange
2 Na2CO3 + H2SO4 → 2 NaHCO3 + Na2SO4
2 NaHCO3 + H2SO4 → 2 Na2SO4 + H2O + 2 CO2
Der wichtigste Schritt ist das Austreiben von CO2. Dies soll sicherstellen, dass sich bei der folgenden Rücktitration mit NaOH zwangsläufig keine Hydrogencarbonate bzw. Carbonate mehr bilden können. Dazu ist eine deutliche Ansäuerung unter pH-Wert 4,3 mit Säure vorzunehmen, um CO2 mittels einem Inertgas austreiben zu können.
Durch Rücktitration mit NaOH bis pH-Wert 4,3 bzw 8,2 lässt sich dann der Anteil von puffernden Substanzen bestimmen.