T-741.03.032 [2024-08] Alkalische, karbonathaltige Reinigungsmittel - Natriumhydroxid und Soda

Konfektionierte Reinigungsmittel sind aus einer Vielzahl verschiedener Komponenten zusammengesetzt. Die Analyse einzelner Bestandteile ist für die Praxis unerheblich, man begnügt sich meist mit der summarischen maßanalytischen Bestimmung der alkalisch bzw. sauer reagierenden Komponenten. Die Hersteller von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln geben in den Betriebsanleitungen der einzelnen Produkte u.a. sogenannte Titrierfaktoren an, die zur Berechnung der Konzentration in Volumen- oder Gewichtsprozenten dienen.

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Bei der Verwendung von alkalischer Reinigungslösung kann es zu einer Reaktion mit Karbonaten aus der Luft oder durch Verschmutzung kommen. Dies ist besonders relevant (aber nicht beschränkt) für Brauerei- und Getränkeanlagen wegen der höheren Menge an CO2 in der Atmosphäre. Wenn eine Auswirkung durch Kohlensäure auf die Lauge zu erwarten ist, oder wenn die Reinigungslösung über einen längeren Zeitraum verwendet wird, ist es notwendig den Grad der Karbonisierung zu berücksichtigen, um die genaue Konzentration zu bestimmen.

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Soda findet in der Brauerei Anwendung als Reinigungsmittel und wird mitunter bei der Selbstherstellung von Flaschenreinigungslaugen benötigt.

Es kommen zwei Formen im Handel vor:

a) kalzinierte Soda (wasserfreie Soda) = 100 % Na2CO3

b) Kristallsoda = Na2CO3 · 10 H2O = 37,06 % Na2CO3

Kaustische Soda, auch Laugen- oder Seifenstein genannt, ist rohes Ätznatron (NaOH), das mehr oder weniger große Mengen Soda (Na2CO3) enthält. Die Ware ist umso besser, je höher der Gehalt an NaOH ist. Es findet hauptsächlich Anwendung bei der Selbstherstellung von Flaschenreinigungslaugen.

Aufgabenstellung/Zweck

Bestimmung der Konzentration von alkalischen Reinigern an Natriumhydroxid (NaOH) und Soda (Na2CO3).

Anwendungsbereich

Alle alkalischen Reinigungslösungen oder "Stapellösungen" die neben Natriumhydroxid (NaOH) als Reinigungskomponente auch Soda (Na2CO3) enthalten.

Prinzip

Ist mit einer stärkeren Beeinflussung der Lauge durch Kohlensäure zu rechnen oder werden die Reinigungslösungen über einen längeren Zeitraum verwendet (,Stapelreinigung‘), so ist zur exakten Ermittlung der Konzentration oder des pH-Wertes der Karbonisierungsgrad zu berücksichtigen, da die entstandene Soda stark verminderte Reinigungswirkung besitzt, aber eine zu hohe Konzentration des aktiven Reinigungsmittels vortäuscht.

Bestimmung des Gehalts an Natriumhydroxid (NaOH) der Reinigerlösung mit einer Säurelösung (HCl oder H2SO4) mit entsprechender Normalität bis zum Farbumschlag von Phenolphthalein (pH 8,2).

   NaOH + HCl           →        NaCl      +   H2O             farblos gegen Phenolphthalein

2 NaOH + H2SO4      →        Na2SO4 + 2 H2O

Bestimmung des Gehalts an Soda (Na2CO3) der Reinigerlösung mit einer Säurelösung (HCl oder H2SO4) mit entsprechender Normalität bis zum Farbunschlag von Methylorange (pH 4,3).

   Na2CO3  + HCl        →      NaHCO3 + NaCl

   NaHCO3  + HCl        →     NaCl      +  H2O + CO2    gelblichbraun gegen Methylorange

2 Na2CO3   + H2SO4    → 2 NaHCO3 + Na2SO4

2 NaHCO3  + H2SO4    →  2 Na2SO4 + H2O + 2 CO2

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