Die Methode gibt die Definitionen der verschiedenen Arten der Wasserhärte und deren Berechnungen wieder.
Wasser, das in der Brau- und Lebensmittelindustrie verwendet wird.
Nach DIN 38409 Teil 6 (Januar 1986) wird als „Härte" eines Wassers sein Gehalt an Calcium- und Magnesium-Ionen verstanden. In einigen Spezialfällen kann es sinnvoll sein, daneben auch Barium- und Strontium-Ionen der Härte zuzurechnen. Wenn auch der Härtebegriff aus wissenschaftlicher Sicht nicht erforderlich und sogar – weil keine SI-Einheit – im Prinzip gesetzlich unzulässig ist, so scheint er doch in manchen Fällen notwendig oder wirkt vereinfachend. Aus diesem Grunde soll an dieser Stelle neben den Angaben in mg/l, mval/l und mmol/l noch die ältere Einheit berücksichtigt werden. Die Maßeinheit 1 Deutscher Grad, 1°d (früher auch 1°dH) entspricht (bezogen auf CaO) 0,3566 mval/l = 0,179 mmol/l: *)
*) SI-Einheiten ab 01. 01. 1978 im amtlichen und rechtgeschäftlichen Verkehr, wobei °d in mmol/l ausgedrückt werden soll.
10,00 mg/l CaO |
= |
7,15 mg/l Ca2+ |
= |
0,3566 mval/l |
7,19 mg/l MgO |
= |
4,34 mg/l Mg2+ |
= |
0,3566 mval/l |
Bei der Maßeinheit 1 mval/l sind die obigen Werte um den Faktor 2,804 höher (1/10 des CaO-Äquivalentgewichts).
28,04 mg/l CaO |
= |
20,04 mg/l Ca2+ |
= |
2,804 °d |
20,15 mg/l MgO |
= |
12,15 mg/l Mg2+ |
= |
2,804 °d |
Eine Konzentration von 1 mg/l an Erdalkali-lonen entspricht:
1 mg/l Ca2+ |
= |
0,1399 °d |
= |
0,0499 mval/l Härte |
1 mg/l Mg2+ |
= |
0,2306 °d |
= |
0,0822 mval/l Härte |
In natürlichen Wässern überwiegen von den Erdalkali-lonen Calcium und Magnesium.
Für bestimmte Verwendungszwecke und/oder Aufbereitungsverfahren genügt es nicht, die Gesamthärte zu kennen, sondern man unterscheidet, von welchen Erdalkali-lonen sie verursacht wird (Calcium- oder Magnesium-lonen) und welchen Anionen sie äquivalent entsprechen. Hier spielen die lonen der Kohlensäure eine besondere Rolle (Carbonat- und Hydrogencarbonat-lonen).
Die Untergruppen der Härte lassen sich folgendermaßen charakterisieren
Calcium- oder Kalkhärte (Ca-H):
Durch Calcium-lonen verursachter Anteil der Härte des Wassers.
Magnesium- oder Magnesiahärte (Mg-H):
Durch Magnesium-lonen verursachter Anteil der Härte des Wassers.
Gesamthärte (GH):
Unter diesem Begriff wird die Summe der Einzelhärten (Ca-H + Mg-H) verstanden.
Carbonathärte (KH):
Die Carbonathärte entspricht dem Anteil der Erdalkali-lonen, der den im Wasser vorhandenen Hydrogencarbonat- und Carbonat-lonen äquivalent ist. Diese lonen werden durch die Bestimmung des m-Wertes in mval/l erfasst. Wasser ohne Säureverbrauch (pH < 4,3) hat keine Carbonathärte. Der m-Wert entspricht der Carbonathärte in mval/l, solange dieser Wert die Gesamthärte in mval/l nicht übersteigt, da die Carbonathärte definitionsgemäß nicht höher sein kann als die Gesamthärte. Wasser, dessen m-Wert die Gesamthärte in mval/l übersteigt, nennt man „sodaalkalisch", da es Natrium enthält. Für die Wahl des Aufbereitungsverfahrens kann es noch angebracht sein, zwischen Kalk- und Magnesia-Carbonathärte zu differenzieren (Kalk-KH und Magnesia-KH).
Nichtcarbonathärte (NKH):
Sie ist die Differenz zwischen der Gesamthärte und der Carbonathärte und somit der Anteil an Calcium- und Magnesium-lonen, für die kein äquivalenter Anteil an Hydrogencarbonat- und Carbonat-lonen im Wasser vorhanden ist, sondern für die eine äquivalente Menge anderer lonen vorliegt (z. B. Hydroxid, Chlorid, Sulfat, Nitrat, Phosphat, Silicat, Humat). Wässer, deren m-Wert ≥ GH (mval/l) ist, haben keine Nichtcarbonathärte.
Benötigte Analysendaten:
Gehalt an Calcium-lonen in mg/l oder mval/l
Gehalt an Magnesium-lonen in mg/l oder mval/l
Säureverbrauch, m-Wert in mval/l
Die Methode beschreibt die Bestimmung der Restalkalität in Brauwasser.
Die Restalkalität wird aus den Parametern Gesamthärte, Calcium- und Magnesiumhärte errechnet.
Die Methode beschreibt die allgemeinen Anforderungen an Kesselspeisewasser:
Aussehen
Härte (Gesamthärte/Resthärte)
Alkalität
Sauerstoff
Gesamtkohlendioxid
pH-Wert
Kaliumpermanganatverbrauch (Permanganat-Zahl)
Öl
Kesselspeisewasser, das in der Brau- und Lebensmittelindustrie verwendet wird.
In der Methode sind die Anforderungen an Kesselspeisewasser aufgelistet.
Die Methode beschreibt die Bestimmung der Resthärte bei Kesselspeisewasser. Dieser im Dampfkesselbetrieb für Speisewasser und Kondensat übliche Begriff entspricht der Gesamthärte.
Kesselspeisewasser, das in der Brau- und Lebensmittelindustrie verwendet wird.
Die Schnellprüfung enthärteter Wässer erfolgt mit Indikator-Puffertabletten.
Die Methode beschreibt die Bestimmung der Gesamthärte von Wasser mittels komplexometrischer Titration.
Wasser, das in der Brau- und Lebensmittelindustrie verwendet wird.
Die lonen der Härtebildner werden durch Dinatriumdihydrogenethylendiamintetraacetat (EDTA) unter Bildung sog. Chelate komplex gebunden. Als Indikator wird ein Mischindikator verwendet, der auf der Basis von Eriochromschwarz mit den lonen der Härtebildner locker gebundene Komplexe von roter Farbe bildet.
Während der komplexometrischen Titration laufen folgende Vorgänge ab:
1. Die lonen der Härtebildner (Metall-Ionen) bilden zunächst mit dem Indikator einen Chelatkomplex:
Metallion + Indikator → Metall-Indikatorkomplex (rot)
2. Der Metall-Indikatorkomplex hat aber eine geringere Beständigkeit als der EDTA-Komplex.
Durch Zugabe von EDTA wird demzufolge der Indikator aus seinem Komplex verdrängt:
Metall-Indikatorkomplex + EDTA → Metall-EDTA-Komplex + Indikator (grün)
Bei Wässern, die wenig oder keine Magnesium-lonen enthalten, erfolgt der Farbumschlag nur zögernd. Es wird deshalb eine Substitutionstitration durchgeführt.
Die konventionellen Maßlösungen enthalten neben EDTA meist einen Magnesium-EDTA-Komplex.
Das Prinzip beruht nun darauf, dass Calcium-lonen mit EDTA ein stabileres Chelat bilden als Magnesium-lonen. Letztere werden also durch Ca-lonen aus ihrem EDTA-Komplex verdrängt:
(Mg-EDTA)2 - + Ca2+ → (Ca-EDTA)2 - + Mg2+
Wird nun mit der konventionellen Maßlösung Mg-EDTA-Komplex zugesetzt, so liegen in der Untersuchungslösung die als Härtebildner vorhandenen Mg-lonen vor und die durch Austausch mit den Ca-lonen freigewordenen Mg-lonen. Die Summe der Mg-lonen entspricht also dem Mg- und Ca-Gehalt des Wassers, mithin seiner Gesamthärte. Die Mg-lonen werden durch Titration mit der EDTA-Maßlösung erfasst.
Damit sich der pH-Wert während der Titration durch die bei der Chelatbildung freiwerdenden Hydronium-lonen nicht wesentlich ändert, wird mit Ammoniak und einem Indikator-Puffergemisch gearbeitet.
Von verschiedenen Seiten sind einfache Vorschriften ausgearbeitet worden, von denen das Titriplex-Verfahren der Fa. Merck, Darmstadt, (www.merck.de) stellvertretend für andere (z. B. Riedel de Haën, Hannover, (www.riedeldehaen.de)) beschrieben wird.