W-000.16.031 [2021-03] Kalkangreifendes Kohlendioxid in Wasser

Hydrogencarbonat- und Carbonat-Ionen stehen in einem Gleichgewicht insbe­sondere mit den Calcium-Ionen der Härte. Ist dieses Gleichgewicht in der ei­nen Richtung gestört, kommt es zur Ausscheidung von Calciumcarbonat mit entsprechend negativen Folgen für die Wasserinstallationen (Zuwachsen der Rohrleitungen). Bei einer Störung in die andere Richtung wird festes Calcium­carbonat bei Kontakt aufgelöst, und es kann so bei Schwarzstahlrohren durch Auflösung der Kalkrostschutzschicht zu Korrosionen kommen. In diesem Fall ist das Wasser aggressiv und metallangreifend.

Ursache der kalkausfällenden oder kalklösenden Eigenschaft des Wassers ist ein Über- bzw. Unterschreiten des Löslichkeitsproduktes von Calciumcarbo­nat (Calcit). Im Gleichgewichtszustand der Calcitsättigung ist das Wasser in der Lage, insbesondere Calcium als Calciumhydrogencarbonat in Lösung zu halten. Über das chemische Gleichgewicht:

CO2 + H2O H2CO3 H+ + HCO3- 2 H+ + CO32-

ist dazu eine bestimmte Menge an Kohlensäure (H2CO3) nötig. Das ist die zugehörige Kohlensäure. Darüber hinaus enthaltene Kohlensäure ist kalkaggressiv. Bei einem zu geringen Gehalt an Kohlensäure wird da eines Wasserss Was­ser kalkabscheidend.

Die zugehörige Kohensäure eines Wssers in seinem Gleichgewichtszustand steht in Beziehung zur Summe aus gebundener Kohlensäure (W-000.14.031 Gebundenes Kohlendioxid (Carbonat, Hydrogencarbonat) in Wasser) und freier Kohlensäure (W-000.15.031 Freies Kohlendioxid in Wasser) und kann daher errechnet werden. Die kalkagressive Kohlensäure kann zudem analytisch durch die Behandlung mit Calciumcarbonat bestimmt werden.

Aufgabenstellung/Zweck

Die Methode beschreibt die Bestimmung des Gehalts an kalkangreifendem Kohlendioxid in Wasser.

Anwendungsbereich

Wasser, das in der Brau- und Lebensmittelindustrie verwendet wird.

Prinzip

Wird ein Wasser nach Zugabe von festem Calciumcarbonat einige Zeit ge­rührt, so löst sich entweder ein Teil des Salzes auf oder das Wasser bleibt unverändert. Durch Untersuchung des Wassers vor und nach der Behandlung mit Calciumcarbonat lässt sich quantitativ bestimmen, ob es kalkaggressiv ist oder nicht.

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