Konfektionierte Reinigungsmittel sind aus einer Vielzahl verschiedener Komponenten zusammengesetzt. Die Analyse einzelner Bestandteile ist für die Praxis unerheblich, man begnügt sich meist mit der summarischen maßanalytischen Bestimmung der alkalisch bzw. sauer reagierenden Komponenten. Die Hersteller von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln geben in den Betriebsanleitungen der einzelnen Produkte u.a. sogenannte Titrierfaktoren an, die zur Berechnung der Konzentration in Volumen- oder Gewichtsprozenten dienen.
Bei der Verwendung von alkalischer Reinigungslösung kann es zu einer Reaktion mit Karbonaten aus der Luft oder durch Verschmutzung kommen. Dies ist besonders relevant (aber nicht beschränkt) für Brauerei- und Getränkeanlagen wegen der höheren Menge an CO2 in der Atmosphäre. Wenn eine Auswirkung durch Kohlensäure auf die Lauge zu erwarten ist, oder wenn die Reinigungslösung über einen längeren Zeitraum verwendet wird, ist es notwendig den Grad der Karbonisierung zu berücksichtigen, um die genaue Konzentration zu bestimmen.
Branntkalk findet in der Brauerei Anwendung als Reinigungsmittel und bei der Brau- und Kesselwasseraufbereitung. Voraussetzung für repräsentative Ergebnisse ist, dass das Untersuchungsmaterial dem Durchschittsmuster entspricht.
Bestimmung der Konzentration von alkalischen Reinigern an Branntkalk (CaO) und Natriumhydroxid (NaOH) ohne Soda (Na2CO3).
Alle alkalischen Reiniger, wie Branntkalk oder Natriumhydroxid ohne Soda.
(Technisches) Natriumhydroxid, kaustische Soda, Soda, sowie deren wässrige Lösungen enthalten immer mehr oder weniger Karbonate.
Bei höheren Karbonatgehalten kann mit den Methoden
T-741.03.032 Alkalische, karbonathaltige Reinigungsmittel - Natriumhydroxid und Soda
T-741.06.032 Alkalische, aluminiumhaltige Reinigungsmittel - Natriumhydroxid, Aluminium, Soda
der reinigungsunwirksame Karbonatanteil bestimmt werden.
Bestimmung des Gehalts an Branntkalk (CaO) oder Natriumhydroxid (NaOH) der Reinigerlösung mit einer Säurelösung (HCl oder H2SO4) mit entsprechender Normalität bis zum Farbumschlag von Phenolphthalein (pH 8,2).
Branntkalk
CaO + H2O |
→ Ca(OH)2 |
|
Ca(OH)2 + 2 HCl |
→ CaCl2 + H2O |
farblos gegen Phenolphthalein |
Ca(OH)2 + H2SO4 |
→ CaSO4 + 2 H2O |
farblos gegen Phenolphthalein |
Natriumhydroxid
NaOH + HCl |
→ NaCl + H2O |
farblos gegen Phenolphthalein |
2 NaOH + H2SO4 |
→ Na2SO4 + 2 H2O |
farblos gegen Phenolphthalein |