Kohlendioxid wird in der Brauerei und in der Erfrischungsgetränkeindustrie als Gas zu vielerlei Zwecken, u. a. zum Vorspannen von Behältern und zum Karbonisieren des Getränks verwendet.
Im Geltungsbereich des Deutschen Reinheitsgebots muss das zum Karbonisieren von Bier verwendete Kohlendioxid dem Gärprozess der eigenen Brauerei entstammen.
Im Bereich des Ausschanks spielt es als Druckgas zum Entleeren der Transportbehälter die wichtigste Rolle [1]. Andere Gase wie Stickstoff und Kohlendioxid-Stickstoff-Gemische werden ebenfalls als Schutzgas zum Flüssigkeitstransport verwendet.
Da die Gase unmittelbar mit dem Produkt in Berührung kommen, ist es entscheidend, dass sie frei von Sauerstoff, Fremdaromen, Ölen, Fetten und oxidierbaren Bestandteilen sind, die den Geschmack oder andere Eigenschaften des Getränks verändern können. Ferner ist eine mikrobiologische Reinheit zu fordern.
Der Mindestprüfumfang für die Analytik von CO2 und anderen technischen Gasen wird in der MEBAK-Richtlinie „Getränkeschankanlagen“ beschrieben [2]. Des Weiteren sei auf die Spezifikation der Fa. Coca Cola [3] sowie die Methodensammlung des Verbands Deutscher Mineralbrunnen [4] verwiesen.
Um der Sorgfaltspflicht zu genügen, ist es notwendig, die Herkunft von zugekauftem Kohlendioxid zu kennen. Kohlendioxid kann aus natürlichen Quellen, durch Gärung oder durch Verbrennen fossiler Brennstoffe, etwa auch in Müllverbrennungsanlagen, gewonnen werden. Dies kann u. U. geschmackliche Änderungen im Getränk zur Folge haben. In Zweifelsfällen kann durch Bestimmung des 13C/12C-IsotopenverhäItnisses auf die Herkunft geschlossen werden [5].
Zum Einsatz in Getränkeschankanlagen sind zwei Arten von Druckgasen zugelassen und geeignet: Kohlendioxid (CO2) und Stickstoff (N2) oder Gemische von beiden. An diese Gase wird eine Reihe von Anforderungen gestellt.
Literatur
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K.-H. Schnoor, Die Kohlensäure in der Getränkeindustrie, Getränkeindustrie 33 (9), 839–847, 1979
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MEBAK-Richtlinie Getränkeschankanlagen, Freising-Weihenstephan, 2010
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Coca-Cola-Vorschrift, Spezifikation für Kohlendioxid (Kohlensäure) E 180 vom 20. 12. 1989
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Verband Deutscher Mineralbrunnen e. V., Rundschreiben Nr. 41/97/98 vom 03. 07. 1998 mit Anlage
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J. Dunbar, Use of 13C/12C Ratios for Studying the Origin of CO2 in Sparkling Wines, Fres. Z. Anal. Chemie 311, 578–580, 1982
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E. Dachs, Mikroorganismen in der Kohlensäure?, Das Erfrischungsgetränk 31 (39), 760–768, 1978
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