B-420.03.900 [2023-08] Alkohol-Kältetest (AKT) nach CHAPON (Kälteempfindlichkeit)

Klar filtriertes Bier verliert nach längerer Lagerung, insbesondere beim Abkühlen, allmählich seinen Glanz, bis es schließlich zur Bildung einer Trübung bzw. eines Bodensatzes kommt. Zur Beseitigung der Kälteempfindlichkeit und Vermeidung unerwünschter Ausscheidungen wird es daher häufig mit Klärmitteln behandelt, wodurch die trübungsfreie Lebensdauer über Monate hinaus verlängert werden kann. Da man über die Haltbarkeit einer Abfüllung möglichst bald im Bilde sein möchte, wurden Untersuchungsmethoden entwickelt, welche frühzeitig nach dem Abfüllen eine Aussage über die Trübungsneigung eines Bieres zu treffen erlauben.
 

Aufgabenstellung/Zweck

Diese Methode erlaubt eine Vorhersage über die zu erwartende Dauertrübung des Bieres.

Anwendungsbereich

Geeignet für alle Biere.

Prinzip

Durch starkes Unterkühlen tritt bei Bier eine, vom Zustand des Bieres abhängige, reversible Trübung auf, die durch ausgefällte Polyphenol-Protein-Komplexe verursacht wird. Der Zusatz von Alkohol vermindert die Löslichkeit der Komplexe und beschleunigt somit die Trübungsbildung.

Der sehr schnell durchzuführende Kältetest erlaubt Voraussagen über die zu erwartende Dauertrübung des Bieres. Schon gleich nach der Filtration oder nach der Abfüllung gibt der AKT Hinweise auf das Trübungspotential eines Bieres und auf die Wirksamkeit von Stabilisierungsmaßnahmen, die nach erfolgter Ergebnisauswertung gegebenenfalls angepasst werden können.

Nicht mit erfasst wird durch den Test der Einfluss von Sauerstoff.

Bier wird in einer Küvette unter Alkoholzusatz (bis 6 %) stark abgekühlt (bis −8 °C). Die sich in einer festgelegten Zeit (40 min) bildende Trübung wird gemessen (EBC-Formazineinheiten).

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