R-110.40.182 [2016-03] Wassergehalt von Gerste – NIR

Aufgabenstellung/Zweck

Die Methode beschreibt die Bestimmung des Wassergehalts von Gerste. Dieser ist für die Lagerfähigkeit von Gerste von Bedeutung. Günstig sind Wassergehalte unter 14 %, besser unter 12 %.

Anwendungsbereich

Bei Gerste, das eingelagert werden soll, ist vorab der Wassergehalt zu ermitteln.

Prinzip

Eine physikalische Methode zur Bestimmung von Getreideinhaltsstoffen stellt die Reflektionsmessung im Nah-Infrarotbereich (NIR) dar. Sie beruht auf der Tatsache, dass verschiedene Substanzen, wie z. B. Protein, im Wellenlängenbereich von ca. 800−2500 nm typische Extinktions- bzw. Reflektionsspektren besitzen.

Licht definierter Wellenlänge wird auf die (vermahlene) Probe in einer Messzelle gelenkt und diffus reflektiert. Detektoren messen die Intensität des zurückgeworfenen Lichtes. Anhand der gemessenen Extinktion wird im integrierten Rechner der Gehalt an Protein errechnet. Um diese Berechnungen ausführen zu können, muss der NIR-Spektrometer für das jeweilige Produkt (z. B. Gerste, Weizen, Gerstenmalz, Weizenmalz) sowie für jeden Inhaltsstoff gesondert kalibriert werden. Die Kalibrierung entsteht durch Aufnahme von Spektralinformationen von Mustern. Der Wassergehalt der einzelnen Muster wird durch eine Referenzmethode chemisch bestimmt und mit der jeweiligen Spektralinformation in Bezug gesetzt. Durch Vergleich der Spektralinformation der zu messenden Probe mit den Kalibriermustern wird der Wassergehalt ermittelt. Da jahrgangsbedingte Veränderungen im Getreidekorn Angleichungen der Spektralinformationen zu den chemisch ermittelten Daten notwendig machen, muss die Kalibrierung überprüft und angepasst werden. Die Gerätehersteller liefern in der Regel eine Standardkalibrierung mit.

Vorteile der Methode sind die Geschwindigkeit (< 1 min/Probe) und der Verzicht auf Chemikalien. Gegebenenfalls ist ein definiertes Vermahlen der Probe vor der Messung notwendig, ein Einwiegen der Probe ist nicht erforderlich. Bei der neuen Generation von NIR-Geräten entfällt die Vermahlung. Die Genauigkeit der Messwerte ist von der Qualität der Kalibrierung abhängig. Dabei sind Standardabweichungen von 0,1 % erreich-bar.

Menü