Am 3. und 4. April tagte die MEBAK in Mainburg, auf Einladung der Firma HOPSTEINER. Im Zuge des Rahmenprogramms wurden die Teilnehmer von Martin Waldinger über das interne Zuchtprogramm für neue Hopfensorten informiert, vor allem mit Hinblick auf die notwendigen Eigenschaften für eine beständige Qualität trotz herausfordernder aktueller Umweltbedingungen. Anschließend konnte die neue Stecklingsvermehrung besichtigt werden. Frau Dr. Christina Schmidt stellte zudem die umfangreichen analytischen Einrichtungen vor, bevor Frank Peifer mit der Vorstellung des hauseigenen Technikums die Werksführung ausklingen ließ.
Arbeitsgruppen
Bei der 104. Tagung wurde eine neue Arbeitsgruppe für die CIP-Reinigung gebildet, die sich mit den bestehenden CIP-Richtlinien auseinandersetzen wird, um den aktuellen Anforderungen der Industrie in vollem Umfang gerecht zu werden.
Altersbedingt sind 2 Mitglieder der AG WASSER ausgeschieden. Erfreulicherweise konnten aber bereits neue Mitglieder gewonnen werden.
Die AG Gebinde und Produktausstattungsmittel stellte den aktuellen Stand der Methodenaktualisierung vor. Die MEBAK freut sich sehr, einen ersten Teil der ca. 100 Methoden in Kürze auf mebak.org online zu stellen. Dieser erste Teil umfasst 7 Kapitel für Glasflaschen und Getränkedosen, sowie dazugehörige Themen wie Kronkorken, Klebstoff und Etiketten.
Zur drinktec 2025 wird die AG MIKROBIOLOGIE die aus aktuell 96 Methoden bestehende Sammlung ins Englische übersetzt und online gestellt haben. Zudem steht eine kleine Erweiterung mit Fokus auf Hygiene für dieses Kapitel an, die dann „druckfrisch“ über die Online-Methodendatenbank abgerufen werden kann.
Neue Methodenentwicklung
Gerade mit Hinblick auf die steigenden Verkaufszahlen von alkoholfreiem Bier und Radler, ist die Reinheit der eingesetzten (Gärungs-)Kohlensäure von immer größerem Brauereiinteresse.
Die neue Methode soll sowohl für Brauereien als auch AfG-Hersteller zur Qualitätskontrolle des eingesetzten CO2 dienen.
Abstimmung mit EBC
John Brauer (Executive Officer EBC) wurde zeitweise online zugeschaltet und es wurde sich über verschiedene Themen ausgetauscht, beispielsweise die Kennzeichnung „(IM)“ am Ende des Methodentitels. „IM“ steht für „international method“ und erfolgt in Abstimmung mit der ASBC, sofern die Methode inhaltlich deckungsgleich ist, die Validierung zur Reproduzier- und Wiederholbarkeit den statistischen Kriterien entsprechen und Labore sowohl aus Amerika als auch Europa teilnehmen. Eine Einführung der „(IM)“ bei der MEBAK zur Harmonisierung der entsprechenden Methoden wird von allen Seiten als vorteilhaft angesehen. Weiterhin berichtete John Brauer, dass die EBC eine Methode für die Bestimmung von Xanthohumol in Bier einführen wird.
MEBAK - Personelles
Dr. Roman Benes wurde zur Tagung ein weiteres Mal eingeladen. Er konzipierte und entwickelte das Messgerät ALCOLYZER, das auf Nahinfrarotspektroskopie zur Alkoholmessung in alkoholischen Getränken basiert. Dieses Messverfahren wurde patentiert, er ist der Haupterfinder. Seit 2022 ist er am Forschungsinstitut für Brauen und Mälzen in Prag teilzeitbeschäftigt, wo er die optische Degradation von Bier untersucht und neue Messmethoden zu ihrer Bestimmung entwickelt.
In seinem Vortrag „Mögliche Bestimmung der optischen Stabilität des Bieres“ legte Dr. Roman Benes eindrucksvoll die Zusammenhänge der Bildung von Lichtgeschmack in Grünglasflschen dar. In den Ergebnissen der untersuchten Merkmale Iso-Humulon, Riboflavin, Wellenlänge und Schwefelquelle konnten direkte Korrelationen hergestellt werden (siehe auch seine Veröffentlichungen hierzu). Der Expertenkreis der MEBAK freut sich sehr, Dr. Roman Benes einstimmig in die MEBAK gewählt zu haben und ihn als neues Mitglied begrüßen zu können.