Die starke Erniedrigung der Oberflächenspannung, die für diese Wirkstoffgruppe charakteristisch ist, bildet neben dem Ladungszustand des Wirkungsmoleküls die Basis für die antimikrobielle Wirksamkeit. Die quartären Ammoniumverbindungen (QAV) bewirken eine Inaktivierung der Enzyme und eine Denaturierung von wesentlichen Zellproteinen. Durch Adsorption der kationaktiven QAV an die Zelloberfläche wird die Permeabilität der Mikroorganismenzellwand gestört, Zellinhaltstoffe treten in die umgebende Flüssigkeit aus und die Zellen werden dadurch abgetötet. Eiweißartige Verschmutzungen, Cellulose und andere polymere Stoffe können die Wirksamkeit quartärer Ammoniumverbindungen beeinträchtigen. Daher sollten auch QAV-Produkte nur in vorher gründlich gereinigten Geräten und Anlagen eingesetzt werden.
Bestimmung der Konzentration von quartären Ammoniumverbindungen (QAV) in Desinfektionsmitteln.
Geeignet für alle Lösungen, die quartäre Ammoniumverbindungen (QAV) enthalten.
Ähnlich wie kationaktive Substanzen verhalten sich viele basische Farbstoffe (z.B. Methylenblau). Methylenblau ergibt z.B. mit Dodecylsulfat (anionaktives Tensid) einen Komplex, der in organischen Lösungsmitteln, wie beispielsweise Dichlormethan, mit blauer Farbe löslich ist. Durch Zugabe von quartären Ammoniumverbindungen (QAV) wird dieser Komplex zerlegt und das Methylenblau wandert vom Dichlormethan in die wässrige Phase. Bei der Titration von quartären Ammoniumverbindungen mit Dodecylsulfat verläuft dieser Vorgang in umgekehrter Richtung, d.h. das Methylenblau wandert von der wässrigen in die Dichlormethanphase. Der Endpunkt der Titration ist erreicht, wenn wässrige und Dichlormethanphase die gleiche Farbtiefe aufweisen.
Oder mit anderen Worten:
Methylenblau (wasserlöslicher Farbstoff in kationischer Form) bildet mit Dodecylsulfat (anionisches Tensid) einen Komplex, der in organischen Lösungsmitteln, z.B. Dichlormethan, mit blauer Farbe löslich ist, andererseits bildet auch QAV mit Dodecylsulfat einen Komplex, so dass nach Überschreiten des Äquivalenzpunktes der Indikator in die organische Phase wandert.