W-000.40.115 [2005-08] Sauerstoff in Wasser, Maßanalytische Bestimmung nach WINKLER

Anwendungsbereich

Wasser, das in der Brau- und Lebensmittelindustrie verwendet wird.

Sauerstoff kommt in wechselnden Mengen im Wasser vor. Einen großen Ein­fluss hat der Sauerstoffgehalt von kaltem Leitungswasser auf eiserne Rohr­leitungen. Bei Sauerstoffmangel (unter 2–3 mg/l O2) findet Eisenangriff statt, weil sich keine Schutzschicht ausbilden kann.

Für Kesselspeisewasser hingegen wird weitgehend Sauerstofffreiheit gefor­dert (je nach Typ des Kessels soll nicht mehr als 0,02–0,5 mg/l vorhanden sein), um Korrosionen zu vermeiden. Bei der Untersuchung von Abwasser hat die Sauerstoffbestimmung große Bedeutung (BSB5-Wert).

Prinzip

Gelöster Sauerstoff reagiert in alkalischem Medium mit Mangan(II)-Ionen unter Bildung von höheren Mangan-Hydroxiden wechselnder Zusammenset­zung. Diese bilden in stark saurem Medium Mangan(III)-Ionen, die aus Iodid­lösungen dem gelösten Sauerstoff äquivalente Mengen Iod frei machen. Das freigesetzte Iod wird mit Natriumthiosulfat titriert.

                        2 Mn3+ + 2 I-     →       2 Mn2+ + I2

                        I2 + 2 S2O32-      →       2 I- + S4O62-

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